Schneller, leichter, autonom: Das Formula-Student-Team e-gnition der Technischen Universität Hamburg (TUHH) startet mit gleich zwei neuen Rennwagen in die Fahrsaison 2018. Die Rennwagen egn18-ev (electric vehicle) und der autonom fahrende egn18-dv (driverless vehicle) wurden zum Startschuss der neuen Saison auf dem Hamburger Großmarkt ins Rennen geschickt. Mit am Start waren Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, TUHH-Präsident Ed Brinksma und Lars Reger, Technologiechef der Automobilsparte von NXP Semiconductors. Das Projekt „Formula Student“ steht für die praxisorientierte Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen. Das Team wird neben dem Hauptsponsor NXP Semiconductors von rund 100 weiteren Partnern aus Wirtschaft und Forschung unterstützt.

Zwei TUHH-Boliden für Europas Rennstrecken: Innerhalb eines Jahres konstruieren und bauen über 65 TUHH-Studierende aus unterschiedlichsten Ingenieurfachrichtungen einen neuen elektrischen Rennwagen, um ihn in europäischen Rennen gegen die Konkurrenz-Teams der „Formula Student“ antreten zu lassen. Neu hinzugekommen im Wettbewerb ist 2017 die „Formula Student Driverless“-Sparte, bei der es um einen Boliden-Umbau zu einem komplett autonom fahrenden Fahrzeug geht.

TUHH-Formula-Student Team e-gnition zusammen mit Frank Horch, Lars Reger und Ed Brinksma
(Bild: ©C. Bittcher)

Von elektrisch bis autonom: Um das elektrische Vorgängermodell zu optimieren, haben die Konstrukteure bei ihrem siebten Rennwagen vor allem auf Leichtigkeit und Stabilität gesetzt. Mit insgesamt 30 Kilogramm weniger Gewicht kann der egn18-ev in unter drei Sekunden seine Spitzengeschwindigkeit von 120 km in der Stunde erreichen. Durch die Verwendung von Faserverbundstoffe konnte in diesem Jahr deutlich an Gewicht der Fahrzeuge reduziert werden. Belastbareres Material und mehr Stabilität bei starkem Luftwiderstand führen zudem zu besseren Fahrergebnissen.

Auch im Bereich des autonomen Fahrens hat das neue TUHH-Team den Wagen optimiert. Eine zusätzliche Heckkamera bietet detailliertere Streckeninformationen und durch einen Lasersensor (LIDAR) werden die Datensätze des autonomen Systems zusätzlich überprüft, sodass die Fahrsicherheit gewährleistet werden kann. Im letzten Jahr konnte e-gnition mit ihrem autonomen Fahrzeug bereits Platz 3 auf der Weltrangliste belegen und diese Position soll das Folgemodell nun verteidigen.

Ed Brinksma, Präsident der TUHH: „Das Studierenden-Team der TUHH zeigt auf beispielhafte Weise, wie fruchtbar eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist. Sie sind eine neue Generation von Ingenieurinnen und Ingenieuren, die Praxis, Theorie und Spaß am Forschen und Entwickeln spielerisch und zielorientiert zusammenbringen.“

Frank Horch, Senator der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation: „Das hier ist ein Termin, auf den ich mich immer lange im Voraus freue. Für unseren Standort sind solche engagierten jungen Menschen ein Pfund, mit dem wir wuchern können. Sie bringen Innovationsgeist und Kreativität mit – wertvolle Eigenschaften für die Zukunft eines Standortes!“

Petra Arends
VDI Hamburg
23.07.2018

 (Text: Jasmine Ait-Djoudi, TUHH – Pressestelle)

 (Titelbild: ©jamesteohart/Fotolia)