Von der Schulbank in die Praxis

Der Tag der Technik bot Schülerinnen und Schülern spannende Einblicke in die Praxis von Unternehmen, Instituten, Laboren und Firmen. Technik zum Anfassen und Ideen für die eigene Zukunft bekommen. Lehrer und Lehrerinnen sind begeistert: “ Solche Einrichtungen wie hier an der FH bekommen die Schüler und Schülerinnen sonst nie zu sehen“. Der Tag der Technik ist eine zusätzliche Motivation und ist für beide Seiten ein Gewinn.

Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde 2004 der Tag der Technik ins Leben gerufen. Seit 2010 nimmt Schleswig-Holstein für den Raum Kiel, Neumünster und Umland an diesem Tag daran teil. Ziel ist es, durch Einblicke in die Praxis, junge Menschen über den alltäglichen Schulunterricht hinaus – für technische Themen zu begeistern. Die Veranstaltung bietet Schülerinnen und Schüler mit Ihren Lehrerinnen und Lehrern kostenfrei Technik und Naturwissenschaften hautnah zum Anfassen. Um den herrschenden Nachwuchsmangel in diesem Bereich zu begegnen engagieren sich Unternehmen, Institute, Vereine und Verbände beim Tag der Technik. Organisiert wird der Tag der Technik von dem VDI Schleswig-Holsteiner Bezirksverein, dem VDI e.V. Landesverband Schleswig-Holstein und der IHK zu Kiel. Über die Jahre richten treue und engagierte Unternehmen, Institute und Museen in Kiel und Neumünster den Tag der Technik aus. In diesem Jahr wurden über 90 Schulen in Kiel, Neumünster und im Umland angeschrieben und zum Tag der Technik 2016 am Donnerstag, den 06.10.2016, eingeladen. Betrachtet man insgesamt die Resonanz, so muss man leider feststellen, dass zu wenig Schulen an dem Tag der Technik teilnehmen.

Von den 35 angebotenen Veranstaltungen besuchten über 380 Schüler und Schülerinnen die Veranstaltungen. Der Wunsch ist, dass sich mehr Schulen daran beteiligen, so dass am Tag der Technik ein größerer Kreis von interessierten Schüler und Schülerinnen teilnimmt. Insgesamt kann man mit der nachlassenden Teilnahme nicht zufrieden sein. Mit den Jahren gibt es immer mehr Veranstaltungen in Richtung Technik und Naturwissenschaften pro Jahr, wie z.B. die Nacht der Wissenschaft, die in dem Zeitraum stattfand. Auch nimmt MINT an den Schulen einen immer größeren Raum ein. Von teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern und den Schülern und Schülerinnen gibt es lobende Worte zum Tag der Technik und ein „Versprechen“ , im nächsten Jahr an diesem Tag wieder teilzunehmen. Den Organisatoren und den Veranstaltern wird damit gleichzeitig ein großes Dankeschön ausgesprochen. Dieses spornt uns an, auch neue Wege zu gehen. Erfreulicherweise spielt die Entfernung keine Rolle, da aus Husum das Hermann-Tast-Gymnasium mit zwei Klassen und aus Bornhöved die Grund- und Gemeinschaftsschule Sventana mit einer Klasse daran teilnehmen.

Wolfgang Töpker

Besichtigung GKN Driveline

Von der Gemeinschaftsschule Kronshagen besuchten acht Schüler der 10. Klasse mit ihrem Lehrer Herrn Hinz die Firma GKN Driveline. Da sie bereits innerhalb der Schule am Wahlpflichtfach Technik teilnahmen, zeigten sie großes Interesse an einem Produktionsbetrieb. Der Ausbildungsleiter, Herr Burmester, führte sie in zwei Gruppen durch den Betrieb und erklärte die einzelnen Produktionsschritte.

Die Firma ist weltweit bekannt als Zulieferer der Automobilindustrie, speziell für Elemente der Kraftübertragung. In Kiel werden hauptsächlich Antriebswellen in Großserien für VW und BMW, aber auch für Sportwagen wie Ferrari und Lamborghini hergestellt. Sie sind gekennzeichnet durch hohe Beanspruchung, Steifigkeit, geringes Gewicht und hochfestes Material. Gezeigt wurde hier der hohe Automationsgrad, der durch Aufteilung in viele Bearbeitungsschritte erreicht wurde, die zumeist durch spezielle Maschinen oder durch Ergänzungen an Universal-Werkzeugmaschinen erledigt wurden. Der Materialfluss wurde durch dazwischenliegende Übergabestationen erreicht. Herr Burmester erklärte, wie aus einem Rohrstück die fertige Antriebswelle entsteht. Dazu sind folgende Bearbeitungsschritte erforderlich: Spanabhebend durch Drehen und Fräsen, spanlos durch Hämmern und Walzen und anschließendes Härten durch induktives Erwärmen und Abschrecken.

Insgesamt waren die Schüler und insbesondere der Lehrer stark beeindruckt und erstaunt über die sehr hohen Stückzahlen. Sie waren auch verwundert, dass diese für die Automobilindustrie so wichtige Firma in Kiel kaum bekannt ist. Die Gelegenheit, sich mit den Auszubildenden zu unterhalten, nutzten die Besucher, anschließend wurde ein Gruppenfoto vor dem Rennauto der FH Kiel gemacht.

gkn

Das Rennauto der FH Kiel

Peter Hartz

(m&t III / 2016)