Vier Bundesländer unterzeichneten Absichtserklärungen.
Bei dem zukünftig zunehmenden Verkehrsaufkommen entdecken immer mehr Menschen die Alternative Bahn. Schienennetze werden weltweit neu angelegt, erweitert und erneuert. Hierbei spielt die Emissionsfreiheit auch auf nicht elektrifizierten Strecken für eine umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität eine große Rolle. Die Bahn hat mit ihrem Streckennetz den großen Vorteil, dass die Versorgung mit Kraftstoffen zentral an geeigneten Versorgungspunkten vorgenommen werden kann. Ein flächendeckendes Tankstellenversorgungsnetz, wie für die Straße, ist nicht notwendig.
ALSTOM Transport Deutschland GmbH entwickelt im Kompetenzzentrum für Regionaltriebwagenzüge in Salzgitter eine umweltfreundliche Alternative zu den konventionellen Dieseltriebwagenzügen. An diesem Projekt beteiligen sich Verkehrsorganisationen aus den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Es wurden entsprechenden Absichtserklärungen unterschrieben.
Auf der Innotrans, der internationalen Eisenbahnleitmesse in Berlin, wurde nun der erste Zug mit Brennstoffzellenantrieb – Coradia ILint – vorgestellt. Die neue Tanktechnik wurde aus dem Bereich der brennstoffzellenbetriebenen Busse modifiziert. Der Konzern hofft, Ende 2017 die Freigabe für Testfahrten für den Personenbetrieb von zwei Prototypen zu bekommen. Jetzt wird der Zug auf der firmeneigenen Teststrecke in Salzgitter mit bis zu 80 km/h betrieben. Ab 2019 soll dann die erste Serie mit 14 Zügen in Norddeutschland im Regionalverkehr eingesetzt werden. Der Corada ILint mit 150 Sitzplätzen ist 140 km/h schnell und hat mit einer Wasserstofffüllung eine Reichweite von 500 bis 800 km. Wasserstoff bietet die Möglichkeit, die Stromüberschüsse aus Windkraftanlagen zu speichern und umweltschonend im Zugvortrieb zu verwenden. Auch im Rangierbetrieb und in der Anwendung in einer Gleisstopfmaschine kann die Brennstoffzelle Verwendung finden.
Dr.-Ing. Klaus Knaack
(Titelbild: ALSTOM Transport Deutschland GmbH)
(m&t III/2016)
