In der Zeit vom 5. bis 7. Juli 2017 beschäftigten sich 20 Schülerinnen der Oberstufen von Gymnasien des nationalen Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC in Hamburg mit verschiedenen Aspekten der Medizintechnik. Während des MINT-EC-Girls-Camps lernten sie Studien- und Berufsmöglichkeiten, Forschungsbereiche und ein Unternehmen aus dem Bereich kennen.

Bereits zum dritten Mal hat das Friedrich-Ebert-Gymnasium, seit 2012 MINT-EC-Schule, ein MINT-EC-Camp speziell für Mädchen initiiert und organisiert. In Kooperation mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH), dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Löwenstein Medical Technology und der Förderung durch die NORDMETALL-Stiftung und dem VDI Hamburger Bezirksverein e.V. konnte den Mädchen ein abwechslungsreiches Programm zum Thema Medizintechnik angeboten werden.

An der TUHH erfuhren die Teilnehmerinnen von Sarah Latus und Henning Haschke von der Koordinierungsstelle dual@TUHH, welche dualen Studiengänge es dort im medizintechnischen Bereich gibt und welche beruflichen Optionen sich daran anschließen. Außerdem stellten sie den Mädchen das Robotikprojekt robotik@TUHH vor, das in Zusammenarbeit mit NORDMETALL seit 2003 besteht. Währenddessen erlernten die Schülerinnen Grundlagen des Programmierens, die sie an kleinen Robotern direkt ausprobierten.

Die Mädchen programmieren Roboter an der TUHH

In größerem Maßstab wendeten die Schülerinnen ihre gewonnenen Programmierfähigkeiten am Institut für Medizintechnische Systeme der TUHH an. Nach einer Einführung in die Anwendung serieller Roboter im OP, durften sie selbst an der Programmierung eines Roboters arbeiten und die dadurch hervorgerufenen Änderungen in den Bewegungen beobachten.

Programmieren einer Prothese am medizintechnischen Institut der TUHH

Ein erneuter Maßstabswechsel folgte am Institut für Nano- und Medizinelektronik der TUHH. Dort lernten sie den Forschungsbereich kennen, in dem mit winzigen Chips gearbeitet wird, die helfen, Leben zu retten und die Lebensqualität von Erkrankten zu erhöhen.

Am Institut für Osteologie und Biomechanik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ging es dann um Knochen. In  der Einführung zu den dortigen Forschungsschwerpunkten wurden den Mädchen Implantate für unterschiedliche Körperregionen vorgestellt. An einer Werkzeugprüfmaschine führten die Mädchen biomechanische Untersuchungen an unterschiedlichen Materialien durch. Und untersuchten, wie sich Kraft auf die Materialien auswirkt. Unter dem Mikroskop betrachteten sie anschließend Knochengewebe und dessen Bestandteile.
Bei einer Besichtigung der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Unternehmens Löwenstein Medical Technology wurde das Thema Beatmung am Beispiel von Geräten der Beatmungs- und Schlaftherapie behandelt.

Kerstin Gleine, Koordinatorin MINT
Friedrich-Ebert-Gymnasium Hamburg
31.08.2017

(Bilder: ©MINT-EC)